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Aufgrund der aktuellen Beschränkungen sind alle Trainerstunden abgesagt und teilweise sogar ausgiebige Bewegung im Freien nicht möglich. Unsere Haustiere wollen aber trotzdem gefordert und ausgelastet werden. Eine spannende Alternative zum normalen Training kann das Einüben von Tricks und Kunststücken sein.



Doch wie bringt man diese bei?

Eine effektive und tierfreundliche Methode ist das Clickertraining. Nicht nur Hunde, sondern auch Katzen, Pferde, Ratten und sogar Vögel sind beim Training mit dem Clicker mit höchster Motivation dabei und zeigen innerhalb von kurzer Zeit erstaunliche Resultate.


Wozu dient der Clicker?

Euer Tier wird auf den Clicker konditioniert, das bedeutet es lernt, dass auf einen Click immer eine Belohnung in Form von Futter folgt. Dazu nimmt man in eine Hand ein kleines Leckerlie und in die andere den Clicker, idealerweise versteckt man beide Hände hinter dem Rücken (Euer Tier soll ja den Click mit dem Leckerlie verknüpfen und sich nicht die ganze Zeit auf die Hände konzentrieren). Dann wird (völlig grundlos) geklickt und sofort das Leckerchen gegeben. Nach einigen Wiederholungen hat Euer Tier eine Verknüpfung hergestellt: Clickgeräusch = Leckerchen. Diese Verknüpfung ist sehr wichtig, es kann sonst im späteren Training zu Problemen kommen. Der Click ist ein wertfreies Geräusch, es muss mit etwas Gutem in Verbindung gebracht werden. Und diese Verbindung muss so stark werden, dass sie im Unterbewusstsein des Tieres verankert wird. Dieser Vorgang nennt sich Konditionierung. Konditionierung kennen wir alle von unserer Schulzeit. Wenn früher der Pausengong ertönte, hatten wir plötzlich Heißhunger auf ein belegtes Brötchen. Wenn der Lehrer den Stapel mit den korrigierten Klassenarbeiten auf seinen Tisch legte, hatten wir sofort ein flaues Gefühl in der Magengegend….


Im zweiten Schritt lernt Euer Tier, dass es durch ein gewünschtes Verhalten einen Click, und somit eine Belohnung, auslösen kann. Der Click dient dazu, das Verhalten, das belohnt wird, sekundenbruchteil-genau zu markieren. Das Tolle daran ist, dass Euer Tier den Click selber auslösen kann! Es ist nicht passiv und bekommt etwas beigebracht, sondern ist selber der aktive Partner bei der ganzen Sache.

Es kann sich den Click und damit das Leckerchen selbständig erarbeiten - wann es will.


Wenn z.B. ein Trick einstudiert werden soll, bei dem eine Katze einen kleinen Ball mit der Nase anstupst und in ein Tor rollt, reicht zu Beginn eine leichte Bewegung des Kopfes in die Richtung des Balls aus, um einen Click auszulösen.

Die Katze versteht, dass der Ball wichtig ist, und dass es belohnt wird wenn sie zu ihm geht.


Im Folgenden muss die Katze immer etwas mehr leisten, um einen Click auzulösen.

Das Ganze ähnelt dem „Blinde-Kuh-Spiel“, wobei es in dieser Variante nur warm (Click + Belohnung) gibt. Wenn das Tier etwas falsch macht, folgt keine Konsequenz.

Es gibt also keine Form der Bestrafung für falsches Verhalten, dadurch ist das Training angst- und stressfrei und die Motivation der Tiere unglaublich hoch.


Wenn eine Übung gut funktioniert, könnt Ihr ein Kommando einführen. Dies kann eine Geste, oder ein Wort sein. Dieses Kommando gebt Ihr immer dann, wenn das Tier zur gewünschten Aktion ansetzt. So verknüpft es schnell die Aktivität mit dem Signal.

Um das Kommando zu festigen, Gebt Ihr später nur noch einen Click + Belohnung wenn ein entsprechendes Kommando gegeben wurde.



Jeder Trick wird in viele kleine Schritte zerlegt, es ist wichtig, dass Ihr erst wenn die Grundlagen sicher sitzen zum nächsten Trainingsschritt übergeht.

Wenn Euer Tier etwas nicht sicher beherrscht, geht Ihr völlig neutral, ohne Schimpfen oder schlechte Laune, 1-2 Schritte auf der Lernskala zurück und arbeitet an dieser einfacheren Stelle weiter.

Es ist wichtig nicht zu viel auf einmal zu verlangen.

Kurze Tainingseinheiten sind völlig ausreichend.

Wenn Euer Tier einen wesentlichen Schritt gemeistert hat, solltet Ihr das Training für diesen Tag beenden, um einen positiven Abschluss zu haben und die Motivation zu erhalten.

So könnten die einzelnen Lernschritte aussehen:

· die Katze schaut in Richtung des Balls

· sie nähert sich dem Ball

· sie berührt den Ball mit der Nase (wenn dieser Punkt funktioniert, kann man ein Kommando für die Berührung des Balls mit der Nase einführen)

· sie stupst ihn an, so dass er wegrollt

· sie rollt ihn über eine längere Strecke (wenn dieser Punkt funktioniert, kann man ein Kommando für das Rollen des Balls einführen)

· sie schiebt ihn in eine bestimmte Richtung

· sie manövriert ihn in ein Zieltor (wenn dies alles sitzt, kann man wiederum ein Kommando für den ganzen Trick einführen)


Das gesamte Training erfolgt komplett ohne Druck oder Zwang, es funktioniert nur über positive Verstärkung. Die meisten Tiere sind sehr eifrig bei der Sache, und die Beziehung zwischen Tier und Mensch wird nachhaltig gestärkt.


Tipp:

Mit dieser Methode kann man nicht nur zum Spaß Kunststücke einstudieren, sondern sie hat auch praktischen Nutzen im Alltag. So kann man auch andere Situationen trainieren. Wie z.B. Tierarztbesuche, Maulkorbtraining, Zeckenentfernen, Duschen, Wiegen bei Kaninchen und Meerschweinchen…






  • AutorenbildDaniela Föller

Aktualisiert: 13. Apr. 2020



Zur Osterzeit sind sie allgegenwärtig: süße, kuschelige Kaninchen mit kurzen Stehohren und kohlschwarzen Knopfaugen. Wer schmilzt nicht dahin wenn so ein entzückendes kleines Wesen unbeholfen herumhoppelt? Doch die Anschaffung eines Kaninchens sollte wohl überlegt sein. Genau genommen kann man auch nicht ein Kaninchen halten, sondern es sollten immer mindestens zwei sein. Im folgenden Blogbeitrag informiere ich kurz und knapp über die wichtigsten Fakten zur Kaninchenhaltung!

Welche Tiere passen zusammen? Am unkompliziertesten ist meist die Haltung eines kastrierten Rammlers mit einem weiblichen Kaninchen. Wenn man sich für zwei Rammler entscheidet sollten diese vor der Pubertät kastriert werden, da es sonst meist zu erbitterten Kämpfen kommt, die sogar tödlich enden können. Wenn man zwei gleichgeschlechtliche Kaninchen hält und ein drittes dazu holen möchte, sollte man ein gegengeschlechtliches wählen. Auch der Charakter der Kaninchen spielt bei der Vergesellschaftung eine große Rolle, so vertragen sich zwei extrem dominante Tiere meist nicht so gut, während ein dominantes und ein zurückhaltenderes meist gut miteinander zurechtkommen.


Kann man die Kaninchen einfach zusammensetzen? Jungtiere vor der Geschlechtsreife kann man meist problemlos zusammensetzen. Sie legen noch keine Rangordnung fest und kämpfen daher nicht miteinander. Schwieriger ist die Vergesellschaftung von erwachsenen Tieren. Sie muss auf neutralem Boden erfolgen. Die Tiere müssen gleichzeitig in ein fremdes Gehege gesetzt werden und dort so lange verbleiben, bis sie sich aneinander gewöhnt haben. (Und noch einige Tage darüber hinaus). Auf keinen Fall darf man Jungtiere (jünger als 16 Wochen) einfach zu erwachsenen Tieren setzen. Häufig greifen die Erwachsenen die Jungtiere an und verletzen diese schwer.


Wieviel Platz braucht ein Kaninchenpaar? Alle handelsüblichen Kaninchenkäfige haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind grundsätzlich zu klein! Eine artgerechte Kaninchenhaltung ist darin nicht möglich! Aktuelle Empfehlungen zur Gehegegröße für Kaninchen sind: - 2m² pro Tier für Tiere mit täglichem zusätzlichem Auslauf - 3m² pro Tier für Tiere ohne täglichen zusätzlichen Auslauf Dabei ist die Grundfläche gemeint, Etagen zählen nicht dazu.

Wenn man sich verdeutlicht, dass Kaninchen beim Sprinten Geschwindigkeiten von 60-80km/h erreichen können, wird schnell klar, dass auch 6m² für ein Kaninchenpaar eher eine Notlösung als ein komfortables Platzangebot sind.


Was darf mein Kaninchen fressen? Kaninchen sind Frischköstler, das heißt, sie ernähren sich größtenteils von frischem Grünfutter wie Wildkräutern, Gräsern, Zweigen, Blattgemüsen, Gemüsegrün und Küchenkräutern. In wesentlich kleinerer Menge können Karotten und Obst gegeben werden. Ergänzend kann man Trockenkräuter und Saaten geben (im Teelöffelbereich pro Tier und Tag). Wasser und Heu in guter Qualität muss immer zur freien Verfügung stehen. Nicht auf den Speiseplan des Kaninchens gehören trockenes Brot, Pellets, Mischfutter oder gar Milchprodukte. Im Sommer kann man einen Großteil des Kaninchenfutters in der freien Natur sammeln. Um die eigenen Kaninchen vor ansteckenden Krankheiten zu schützen, sollte man nur auf Flächen sammeln, die nicht von Wildkaninchen bewohnt werden.


Impfungen Sinnvolle Impfungen sind: Myxomatose (Kaninchenpest), Rabbit haemorrhagic disease (RHD 1+2) (Chinaseuche) und in manchen Fällen Kaninchenschnupfen. Wir beraten Sie gern individuell.


Medizinische Notfälle Es ist sinnvoll die Kaninchen regelmäßig zu wiegen, häufig ist ein schleichender Gewichtsverlust das erste Anzeichen einer Erkrankung. Inappetenz: Ein gesundes Kaninchen nimmt am Tag bis zu 30 Mahlzeiten ein, das heißt es ist fast ständig am Fressen. Wenn ein Kaninchen nicht fressen möchte oder kann ist das meist ein Anzeichen für eine schwere Erkrankung und ein Grund das Kaninchen umgehend beim Tierarzt vorzustellen. Am Wochenende auch im Notdienst, da ein Abwarten das Leben des Kaninchens gefährdet. Zahnfehlstellungen: Viele Kaninchen leiden unter Zahnproblemen. Wenn das Kaninchen abnimmt, nicht richtig frisst, oder man beim Blick ins Maul Zahnfehlstellungen erkennt sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Wichtig ist, dass dieser dem aktuellen Stand der Wissenschaft folgend behandelt. So gilt nach aktuellen Erkenntnissen das Abknipsen der Zähne nicht mehr als fachgerecht. Es kann zu Zersplitterungen der Zähne und dauerhaften Schmerzen für das Kaninchen führen! Erfragen Sie bei ihrem Tierarzt, welche Behandlungsverfahren er anwendet! Durchfall: Durchfall erkennt man daran, dass der Po des Kaninchens mit Kot verschmiert ist. Die Ursachen sind neben Krankheitserregern wie Kokzidien oder Hefen häufig eine Fehlernährung oder Zahnprobleme. Durchfall ist ein ernstzunehmendes Problem, da er Fliegen magisch anzieht und diese ihre Eier ins feuchte Fell des Tieres ablegen. Ein Fliegenmadenbefall ist im Sommer nichts Seltenes und endet häufig tödlich für das befallene Tier.


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