Einsatz von Gold in der Schmerztherapie
Schon im Altertum faszinierte Gold die Menschen. Die ägyptischen Pharaonen glaubten durch das göttliche Metall Unsterblichkeit zu erlangen. Im Mittelalter versuchten Alchemisten Gold künstlich herzustellen, was ihnen aber niemals gelang. Auch in der traditionell chinesischen Medizin spielt Gold eine Rolle. So werden in der Akupunktur Gold- und Silbernadeln eingesetzt, um Akupunkturpunkte zu tonisieren oder zu sedieren.
In der Tiermedizin wurde 1975 erstmals Gold zur Behandlung von Hüftarthrose beim Hund implantiert. Seither wird diese Methode von verschiedenen Therapeuten stetig weiterentwickelt.
Wie wirkt das Gold?
Im wesentlichen werden kleine Stücke 24 karätigen Goldes (Feingold) an bestimmten Punkten in den Körper implantiert. Dort entfalten sie in der unmittelbaren Umgebung ihre Wirkung. Sie reduzieren Entzündungsvorgänge im Gewebe, verbessern die Durchblutung und nehmen so die Schmerzen. Wenn das Goldstückchen in einen Akupunkturpunkt eingesetzt wird entfaltet sich neben der lokalen Wirkung des Goldes auch die des Akupunkturpunktes, der dauerhaft stimuliert wird. Langfristig legt das Tier seine Schonhaltung ab und belastet die Gliedmaßen wieder normal. Dadurch kann verkümmerte Muskulatur wieder aufgebaut werden und den Körper stabilisieren.
Für welche Tiere ist diese Methode geeignet?
Die Methode kann vielen Tieren helfen. Sie wird vor allem bei alten Hunden mit chronischen Problemen wie Hüft-, Knie- und Ellbogenarthrosen oder chronischen Rückenschmerzen eingesetzt. Bei ihnen kann eine deutliche Schmerzreduzierung und Verbesserung des Allgemeinbefindens erreicht werden. Aber auch bei jungen Hunden mit einer Hüftdysplasie wird die Therapie prophylaktisch eingesetzt, durch das Gold wird eine weitgehende Schmerzfreiheit erreicht, so dass Folgeschäden der Schonhaltung wie Knie- und Rückenschmerzen verhindert werden. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Behandlung von traumatisch geschädigten Gelenken, z.B. nach Unfällen.
Wie ist der Ablauf der Behandlung?
Zunächst erfolgt eine gründliche Untersuchung des Tieres mit Gangbildanalyse, Untersuchung der Muskulatur und der Triggerpunkte und sofern noch nicht vorhanden werden Röntgenaufnahmen der betroffenen Regionen angefertigt. Zusätzlich wird das Tier aus Sicht der traditionell chinesischen Medizin untersucht.
Die zu implantierenden Punkte werden individuell auf Basis der Untersuchungsergebnisse festgelegt.
Die eigentliche Implantation erfolgt in einer leichten Narkose, um zu gewährleisten, dass das Tier absolut ruhig liegt.
Wie sieht die Nachsorge aus?
Nach der Implantation muss das Tier wieder in ein gesundes Gangbild zurückfinden und Muskulatur aufbauen. Hierbei hilft Physiotherapie und z.B. Training im Unterwasserlaufband.